Dankbarkeit
- Monika Schwarz

- 24. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Dankbarkeit ist kein Trend. Sie ist ein innerer Kompass.

In letzter Zeit begegnet mir das Wort Dankbarkeit immer häufiger. Und manchmal habe ich das Gefühl, es wird etwas inflationär gebraucht – wie ein Trend, den man „halt mal mit macht“. Als wäre Dankbarkeit ein Konzept, das man verkauft, vermarktet oder sich wie ein hübsches Accessoire überstreift. Dieses Verhalten der Gesellschaft stimmt mich sehr nachdenklich und dabei stelle ich mir immer wieder die gleiche Frage: Haben wir tatsächlich Dankbar sein wirklich verlernt?
Dankbarkeit ist nichts, was man sich aneignet. Sie ist etwas, das man in sich trägt. Etwas, das – egal wie schwer das Leben manchmal ist – leise in uns weiter flüstert:
"Sieh hin. Da ist noch so viel Schönes."
Auch ich bin durch viel Schmerz gegangen. Ich kenne dunkle Kapitel – aus meiner Kindheit, aus Beziehungen, aus Momenten, in denen ich nicht wusste, wie es weitergehen soll. Aber ich kenne auch das Licht. Und ganz ehrlich, nehme ich mal die Zeiten aus meiner Kindheit, wie oft habe ich mir als kleines Mädchen ein besseres oder schöneres Elternhaus gewünscht? Ganz oft. Aber genau diese Zeiten haben mich zu der Person gemacht die ich heute bin. Mit jeder Hürde bin ich gewachsen, stärker und resilienter geworden. Dafür war und bin ich heute noch sehr dankbar.
Es gibt täglich so viele Augenblicke in denen wir einen kleinen Moment der Dankbarkeit haben dürfen. Und ja, wenn wir ehrlich sind mit uns, manchmal verharren wir zu lange in unserer Vergangenheit. Wir suchen Gründe. Erklärungen. Schuldige. „Weil damals …“, „weil meine Mutter …“, „weil mein Vater …“ Aber das muss nicht so sein.
Denn die Wahrheit ist: Wir können es nicht ändern. Was war, war. Punkt.
Aber wir können entscheiden, was wir daraus machen. Heute. Jetzt. Jederzeit. Und wir können dankbar sein – für alles, was uns heute zur Verfügung steht. Für ein Dach über dem Kopf. Für Menschen, die uns lieben. Für unseren Körper, der für uns da ist. Für das fliessende Wasser aus dem Hahnen. Für die warme Mahlzeit am Mittag oder Abend. Für jeden Moment, in dem wir wieder aufstehen – auch wenn es schwerfällt.
Und weisst du was das Besondere ist? Dankbarkeit kostet nichts.
Und doch verändert sie alles. Es verändert ganz viel in deinem Inneren. Wenn wir beginnen, bewusst dankbar zu sein – nicht nur für das Grosse, sondern auch für das Kleine – verändert sich unsere Sicht auf das Leben. Wir hören auf, ständig im Mangel zu suchen. Stattdessen beginnen wir, Fülle zu erkennen – dort, wo sie längst war. Dankbarkeit macht uns weich, ohne schwach zu sein. Sie bringt uns zurück in den Moment. Sie heilt. Sie verbindet. Und sie öffnet unser Herz für das, was wirklich zählt.
Denn wer Dankbarkeit lebt, lebt bewusster. Tiefer. Echter. Und vor allem: freier.
Vielleicht fängst du heute an, ein kleines Dankbarkeitsbüchlein zu führen. Vielleicht reicht auch ein einziger Satz am Morgen: „Danke, dass ich heute da sein darf.“ Vielleicht sagen wir unserem Partner oder Partnerin einfach mal "Danke Schatz, dass du an meiner Seite bist." usw. Denn nichts ist selbstverständlich auf dieser Welt. Es braucht nicht viel. Nur ein bisschen Bewusstsein. Und ein Herz, das bereit ist, wieder zu sehen, was längst da ist.
Von Herzen ♥ Monika, dein Mentor & Coach



